London ist eine der beliebtesten Metropolen Europas. Millionen von Touristen besuchen London jährlich, und während manche von dem Trubel und den Sehenswürdigkeiten gar nicht genug bekommen können, fühlen sich andere dadurch eher überwältigt und abgeschreckt. London ist nicht nur eine Stadt für Mode-, Architektur- und Kunstliebhaber, es gibt auch alternative Ecken und Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Somit wird London hier einmal von einer ganz anderen Seite beleuchtet.

London steckt voll von kleinen Leckerbissen, was sowohl Geschichte als auch Natur betrifft. Wer also Hyde Park gesehen hat und sich nach einer ruhigeren grünen Oase sehnt, der sollte St Mary‘s Secret Garden einen Besuch abstatten. Hierbei handelt es sich um einen kleinen grünen Zufluchtsort in Hackney (50 Pearson Street, London E2). Man findet dort ein natürliches Stück Wald sowie einen Kräuter- und Gemüsegarten an. Diese grüne Oase wird von Ehrenamtlichen aus der Gemeinde betrieben und Besucher sind montags bis freitags von 9 – 15 Uhr herzlich willkommen. Es werden zudem therapeutische Kurse und Kurse in Gartenbau angeboten.

Möchte man Geschichte zum Anfassen und auf den Spuren von London des 18. Jahrhunderts schwelgen. Dann bietet das Denis Servers‘ House in der 18 Folgate Street (Tower Hamlets, London E1) genau das richtige Ambiente, um in dieses Zeitalter einzutauchen. Dieses Haus gilt als ein weiterer Geheimtipp Londons. Herr Servers, der ursprünglich aus Kalifornien kam, zog 1979 in dieses Haus und machte es sich zum Ziel, den Wohnraum einer fiktiven Hugenotten Seidenweber-Familie zu errichten. Er selbst lebte zu seiner Lebenszeit in diesen altertümlichen Räumlichkeiten. Besucher, die das für die georgianische Epoche typische Reihenhaus in Spitalfields betreten, können in eine Welt von kerzenbeleuchteten Räumen, Kaminfeuer und absoluter Detailtreue eintauchen. Das Haus kann jeden Montag zur Dämmerung zwischen 18 und 21 Uhr (12 £) sowie sonntags zwischen 12 und 16 Uhr (8 £) besucht werden. Außerdem ist das Denis Servers‘ House an den Montagen nach dem ersten und dritten Sonntag im Monat in der Mittagszeit von 12 bis 14 Uhr (5 £) geöffnet.

Ähnlich geschichtlich spektakulär und nicht unbedingt auf der To-do-Liste eines jeden Touristen, der London besucht, sind die Höhlen von Chislehurst (Old Hill, Chislehurst, BR7). Man fährt eine kurze Strecke mit dem Zug von London Bridge in Richtung Bromley und steigt an dem Bahnhof Chislehurst aus. Dort angekommen, kann man dann die nächsten 45 Minuten mit einem Touristenführer und einer Öllaterne das 22 Meilen lange Labyrinth von Höhlen, welche von Menschenhand gehauen wurden, bewundern. Man bekommt ausführlich erklärt, welche Verbindung diese Höhlen mit den Römern, Druiden und Sachsen haben und welche Rolle sie im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Großbritannien spielten. Führungen gibt es zu jeder vollen Stunde, mit der ersten Führung um 10 Uhr und der Letzten um 16 Uhr. Es muss im Vorfeld nicht reserviert werden, Eintrittspreise reichen von 3 £ für Kinder und Senioren bis hin zu 5 £ für Erwachsene.

Neben diesen versteckten Sehenswürdigkeiten, von denen London noch einige mehr zu bieten hat, kann man seinen alternativen Londonurlaub auch damit verbringen, in das Leben eines wahren Londoners einzutauchen. Es gibt eine Vielzahl von Anbietern, die Sprachreisen nach London anbieten und ihre Sprachschüler nach Wunsch auch bei Gastfamilien unterbringen. Dadurch wird man nicht nur angeregt, rund um die Uhr Englisch zu sprechen, man bekommt auch das Alltagsleben hinter den Fassaden dieser atemberaubenden Metropole mit. Zudem lernt man automatisch die kulinarischen und kulturellen Seiten Großbritanniens kennen, in dem man beispielsweise mit seiner Gastfamilie gemeinsam Abendbrot ist bzw. abends gemeinsam Fernsehn guckt.

Sollte dies jedoch dem einen oder anderen etwas zu weit gehen, gibt es auch noch die Möglichkeit London und seine Sehenswürdigkeiten mit dem Fahrrad abzufahren. Eine absolute Horrorvorstellung? Nicht unbedingt! Der Anbieter „BrakeAway Bicycle Tours” bietet Fahrradtouren durch London an, die über die ruhigeren Nebenstraßen Londons, entweder die Hauptsehenswürdigkeiten oder aber die versteckten Sehenswürdigkeiten anfahren. Dabei handelt es sich um Radtouren von ca. 3.5 Stunden Länge. Man bekommt ein sogenanntes „Cruiser” Fahrrad mit Helm und einen Stadtführer zur Verfügung gestellt. Alle Touren beginnen an der Waterloo Station und kosten inklusive der Fahrradmiete 21,50 €. Die Eintrittspreise der einzelnen Sehenswürdigkeiten sind in diesem Preis nicht enthalten.