Die drei Haupt-Küstenstädte der Garden Route sind Mossel Bay, Knysna und Plettenberg Bay, das Dreigestirn der Ferienorte auf der Reiseroute der meisten Pauschalreisen. Man sollte sich allerdings auch die wildere und unberührte Seiten der Garden Route ansehen. Mossel Bay, ein altmodischer Küstenort, stellt den Start der Garden Route dar. Sein Bartolomeu Dias Museumskomplex ist einen Besuch wert. Viele Besucher reisen dann weiter Richtung Osten zum Herzen der Garden Route. Sollte man sich allerdings entscheiden über Nacht zu bleiben, dann empfehlt sich eine Übernachtung im Old Post Office Tree Manor Hotel, welches sich in einem alten kapholländischen Haus mit Meeresblick befindet (www.oldposttree.co.za).
Der nächste Halt ist Wilderness National Park (www.parks-sa.co.za), welcher eine Mischung von Küsten- und Berg-Fynbos sowie Lagunen und Feuchtbiotope bietet. Letztere sind Heimat für 250 Vogelarten wie dem Eisvogel und dem bunten Knysna Lourie. Man kann in Park selber in sogenannten Familien Bungalows übernachten. Knysna, eine ansprechende Austern-reiche Lagune, ist eines der Highlights der Garden Route. Es gibt hier eine Vielzahl von Unterkünften, möchte man allerdings etwas Besonderes, dann lohnt sich eine Übernachtung in einem Luxus Baumhaus der Phantom Forest Eco-Lodge (www.phantomforest.com). Dieses befindet sich in einem privaten Naturschutzgebiet, mit Hütten, die von nachhaltigen Materialien gebaut wurden und in dem es zudem ein Wellness Zentrum gibt.
Knysna selbst hat keinen Strand, aber der nächste Halt auf der Garden Route, Plettenberg Bay („Plett”), ist eines von Südafrikas besten Badeorten. Im Osten von Plett, verlässt man dann die N2 und fährt eine steile und kurvenreiche Straße durch den alt-bewachsenen Wald zum Nature Valley hinunter. Dieses Tal ist ein verstecktes Kleinod mit einem großartigen Strand und einer unverdorbenen Lagune. Hinter dem Nature’s Valley liegt ein beeindruckendes Stück wilder Küste im Tsitsikamma Nationalpark, in dem man zudem herrliche Wanderwege und sogar einen Unterwasser-Naturpfad findet, den man schnorcheln kann.
Die Garden Route ist außerdem ein Spielplatz für richtige Abenteurer. Man kann dort tauchen, surfen, schnorcheln, mit dem Kajak oder Kanu fahren, Wildwasser-Rafting-Touren machen, wandern, mit dem Fahrrad fahren, Paragliden, Fallschirmspringen und mit dem Heißluftballon fliegen. Die meisten Touristen Zentren haben Tauchschulen. Allerdings sollte man das Tauchen bei Seal Island vermeiden, da dort 1990 ein Taucher von einem weißen Hai getötet wurde.
Eine andere beliebte Reisemöglichkeit auf der Garden Route ist das Mieten eines Mietautos. Das Mieten eines Autos ist nicht überteuert und die Straßen sind gut. Ein Mietwagen bietet den Vorteil, dass man unabhängiger und flexibler reisen kann. Es erlaubt einem, jederzeit anzuhalten, wo es einem gefällt und sich an den Orten so lange, wie man mag, aufzuhalten. Egal ob man auf Mallorca oder in Südafrika Urlaub macht, es lohnt sich immer, bereits im Vorfeld eine Mietauto-Versicherung abzuschließen. Diese übernimmt in dem Fall eines Schadens am Mietauto die Selbstbeteiligung und macht somit das Mieten eines Leihwagens noch sorgenfreier.
Für Besucher Südafrikas mit einem eher knappen Reisebudget gibt es auch die Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Diese sind auf der Garden Route besser als überall sonst in Südafrika. Der sogenannte Baz Bus (www.bazbus.com) ist eine gut organisierte Alternative, welche einem das mehrmalige Ein-und Aussteigen in bzw. aus dem Bus entlang der Garden Route ermöglicht.
Wenn man die Rückreise nach Kapstadt antritt, kann man als Alternative zur N2 auch die Route 62 nehmen. Man fährt zunächst ins Landesinnere von Knysna oder Plett, überquert die Outeniqua Berge auf dem dramatisch ungeteerten „Prinz Alfred Pass”. Sollte einem das nicht ganz geheuer sein, kann man auch die geteerte Straße von George nach Oudtshoorn wählen. Beide Wege führen in die wasserarme und ausgedörrte Landschaft von Little Karoo, eine Region mit dünn besiedelten Dörfern und stillen, altmodischen Städten, welche von einer rauen Berglandschaft umgeben sind. Die einzige etwas größere Stadt ist Oudtshoorn, welche auch als die Hauptstadt der Strauße bezeichnet wird. Sie ist berühmt für ihre auffallenden Sandsteingebäude, welche von den selbstverherrlichenden Strauß-Baronen während der viktorianischen Ära und zu Zeiten Edwards VII errichtet wurden. Wenn man keine Lust hat, eine der eher touristischen Straußen-Farmen zu besuchen, kann man Hunderte dieser absonderlichen Vögel auch auf Farmen, die an die Straßen grenzen, beobachten.
Folgt man der R62 weiter Richtung Westen, kommt man in ein viktorianisches Dorf namens Calitzdorp, in dem ein hervorragender Portwein hergestellt wird. Bleibt man auf dieser Route, führt sie einen durch weitere „schlafende” Städte, welche weit entfernt von dem Treiben der Touristen an der Küste liegen. Nachdem man Little Kanoo verlassen hat, erreicht man das fruchtbare Land von Breede River Valley und kommt danach zu den Cape Winelands. Es lohnt sich hier einige Tage zu verbringen und kleine Umwege zu fahren, um reizvolle Städtchen wie McGregor zu besuchen. McGregor ist ein Magnet für Südafrikaner, die dem Stadtleben in Kapstadt entflohen sind. Auch Tulbagh lockt Besucher mit seinen perfekt restaurierten kapholländischen Architektur.
Leider geht irgendwann auch der schönste Urlaub dem Ende zu und bedauerlicherweise schafft man es nie, sich alles anzusehen. Daher lohnt es sich bereits im Vorfeld ein Bild von der Garden Route zu machen, um zu entscheiden, was man auf keinen Fall verpassen möchte.